Im Zuge der fortschreitenden Automatisierung und Vernetzung von industriellen Maschinen wurde mit IO-Link bereits im Jahr 2006 eine standardisierte digitale Schnittstelle für die Aktor- und Sensorebene geschaffen, welche eine einfache und kostengünstige Ankopplung an die Steuerungswelt und übergeordnete Bussysteme und Netzwerke ermöglicht. Seit 2012 ist mit der internationalen Norm IEC 61131-9 der Grundstein für eine weltweite Verwendung gelegt. Bei IO-Link handelt es sich nicht um einen Feldbus, sondern um eine digitale Punkt- zu Punkt-Verbindung. Wie bei der konventionellen Analog-Anschlusstechnik führt von jedem Sensor oder Aktor (z.B. Ventil) eine Leitung zu einem sogenannten Master (Datensammler), von dem aus der Datenverkehr zu anderen Teilnehmern (z.B. Steuerungen) im Firmennetzwerk erfolgt. Die Verwendung von kostengünstigen, ungeschirmten Standardleitungen und etablierter Anschlusstechnik (4- oder 5-polige M12-Stecker) ermöglicht eine aufwandsarme Migration in die Digitalwelt. Anders als in bisherigen analogen Systemen können über das digitale IO-Link-Kommunikationsprotokoll nun zusätzlich zu den Prozessdaten weitere Informationen übertragen werden hinsichtlich Wertstatus (Gültigkeit der Prozessdaten) und Ereignissen (Fehlermeldungen) sowie Gerätedaten (ID, Parameter, Diagnose, etc.) Ein besonderer Vorteil der IO-Link-Technik liegt in der Bidirektionalität der Datenverbindung. Im Gegensatz zur Standard-Analogtechnik oder Schalteranbindung, wo der Informationsfluss nur in eine Richtung erfolgt, können über IO-Link übergeordnete Steuerungen mit dem Sensor oder Aktor bidirektional kommunizieren. Einstellungen, die beispielsweise bei herkömmlichen Druckschaltern am Gerät manuell über Tasten vorgenommen werden müssen, können nun über IO-Link im Rahmen der Inbetriebnahme oder gar während des laufenden Betriebs von der Steuerung aus erfolgen. Diese Fernparametrierbarkeit beschleunigt und vereinfacht die Inbetriebnahme von Systemen ganz erheblich und hilft, Fehlerquellen zu minimieren und Kosten zu senken. Insbesondere im Wartungsfall ist ein IO-Link-Gerät „Plug & Play“ austauschbar, da die Einstellparameter von der Steuerung vollautomatisch in das neue Gerät übertragen werden, was ebenfalls eine signifikante Fehlerquelle eliminiert und Maschinenstillstandszeiten auf ein notwendiges Minimum reduziert. Dank dieser Flexibilitätserweiterungen sind Komponenten mit einer IO-Link-Schnittstelle ein wichtiger Baustein bei der Vernetzung von Systemen ("Internet of Things") im Rahmen von "Smart Factory-Lösungen'' im Industrie 4.0 Zeitalter.